Latein
Prologus: Idem Poeta
Aesopi nomen sicubi interposuero, cui reddidi iam pridem quicquid debui, auctoritatis esse scito gratia; ut quidam artifices nostro faciunt saeculo, qui pretium operibus maius inueniunt nouis si marmori adscripserunt Praxitelen suo, detrito Myn argento, tabulae Zeuxidem. Adeo fucatae plus uetustati fauet inuidia mordax quam bonis praesentibus. Sed iam ad fabellam talis exempli feror.
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Übersetzung
Prolog: Derselbe Dichter
Wenn ich irgendwo Äsops Namen eingeschoben habe, dem ich schon längst alles zurückgab, was ich ihm geschuldet habe, entschloss ich mich wegen des Ansehens dazu; wie es gewisse Künstler in unserer Zeit machen, die einen höheren Preis für ihre neuen Werke finden, wenn sie auf ihren Marmor „Praxiteles“ dazugeschrieben haben, „Myro“ auf ihr abgenutztes Silber und „Zeuxis“ auf das Gemälde. Der bissige Neid begünstigt das geschminkte Altertum deutlich mehr als die gegenwärtigen Güter. Doch schon werde ich auf eine Fabel eines solchen Beispiels gebracht.
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