Latein
XVIII. De Fortunis Hominum
Cum de fortunis quidam quereretur suis, Aesopus finxit consolandi hoc gratia. "Vexata saeuis nauis tempestatibus inter uectorum lacrimas et mortis metum, faciem ad serenam ut subito mutatur dies, ferri secundis tuta coepit flatibus nimiaque nautas hilaritate extollere. Factus periclo sic gubernator sophus: "Parce gaudere oportet et sensim queri, totam quia uitam miscet dolor et gaudium."
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Übersetzung
XVIII. Über die Geschicke der Menschen
Als ein Mann über sein Schicksal klagte, erdichtete Äsop, um ihn zu trösten, dies: „Ein Schiff wurde unter den Tränen und der Todesangst der Passagiere von heftigen Stürmen heimgesucht, als sich der Tag plötzlich zu einem hellen Antlitz wandelt; das Schiff begann von günstigen Winden sicher getragen zu werden und die Seeleute mit allzu großer Heiterkeit zu ermutigen. Durch die Gefahr dazu gebracht, sprach der weise Steuermann so: „Es ist nötig, dass man sich sparsam freut und kaum merklich klagt, weil Schmerz und Freude das ganze Leben erfüllen.“
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