Latein
VIII. Lupus et Gruis
Qui pretium meriti ab improbis desiderat, bis peccat: primum quoniam indignos adiuvat, impune abire deinde quia iam non potest. Os devoratum fauce cum haereret lupi, magno dolore victus coepit singulos inlicere pretio ut illud extraherent malum. Tandem persuasa est iureiurando gruis, gulae quae credens colli longitudinem periculosam fecit medicinam lupo. Pro quo cum pactum flagitaret praemium, 'Ingrata es' inquit 'ore quae nostro caput incolume abstuleris et mercedem postules'.
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Übersetzung
VIII. Der Wolf und der Kranich
Wer eine Belohnung für einen Verdienst von Ruchlosen ersehnt, irrt zweifach: Erstens, weil er Unwürdigen hilft, dann weil er nicht mehr ungestraft weggehen kann. Als ein verzehrter Knochen im Rachen eines Wolfes hing, fing er an, von großem Schmerz bezwungen, einzelne mit einer Belohnung anzulocken, damit sie jenes Übel hinausziehen würden. Schließlich wurde ein Kranich mit einen Schwur überzeugt, der, indem er die Länge seines Halses dem Wolf anvertraute, die gefährliche Heilung tat. Als er dafür die vereinbarte Belohnung verlangte, sagte jener: „Du bist undankbar, der du wohlbehalten dein Haupt aus meinem Maul gezogen hast und einen Lohn forderst.“
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