Latein
XXXI. Miluus et Columbae
Qui se committit homini tutandum improbo, auxilia dum requirit, exitium invenit. Columbae saepe cum fugissent miluum, et celeritate pinnae vitassent necem, consilium raptor vertit ad fallaciam, et genus inerme tali decepit dolo: 'Quare sollicitum potius aevum ducitis quam regem me creatis icto foedere, qui vos ab omni tutas praestem iniuria?' Illae credentes tradunt sese miluo. Qui regnum adeptus coepit vesci singulas, et exercere imperium saevis unguibus. Tunc de reliquis una 'Merito plectimur, huic spiritum praedoni quae commisimus'.
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Übersetzung
XXXI. Der Falke und die Tauben
Wer sich zum Schutz einem ruchlosen Menschen anvertraut, der findet sein Ende, während er Hilfe sucht. Als die Tauben häufig vor dem Falken geflohen waren und durch die Schnelligkeit des Fluges den Tod vermieden hatten, wendete der Räuber seinen Plan zu einer Hinterlist, und er täuschte die waffenlose Art mit solcher List: „Weshalb“, fragte er, „führt ihr lieber ein besorgtes Leben, als dass ihr mich mit einem geschlossenem Bündnis zum König erwählt, der ich euch vor jedem Unrecht sicher bewahre?“ Jene glauben es und vertrauen sich dem Falken an. Nachdem dieser die Herrschaft erlangt hatte, fing er an, sie einzeln zu fressen und eine Herrschaft mit scharfen Krallen auszuüben. Dann sprach eine von den Übriggebliebenen: „Wir werden verdientermaßen bestraft, die wir diesem Räuber unser Leben anvertraut haben.“
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