Latein
X. Lupus et Vulpes Iudice Simio
Quicumque turpi fraude semel innotuit, etiam si verum dicit, amittit fidem. Hoc adtestatur brevis Aesopi fabula. Lupus arguebat vulpem furti crimine; negabat illa se esse culpae proximam. Tunc iudex inter illos sedit simius. Uterque causam cum perorassent suam, dixisse fertur simius sententiam: 'Tu non videris perdidisse quos petis; te credo subripuisse quod pulchre negas'.
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Übersetzung
X. Der Wolf und der Fuchs mit dem Affen als Richter
Wer auch immer einmal durch einen schimpflichen Betrug bekannt wurde, verliert das Vertrauen, auch wenn er Wahres spricht. Eine kurze Fabel des Aesop beweist dies. Ein Wolf bezichtigte einen Fuchs mit dem Verbrechen des Diebstahls; Jener verneinte, dass er der Schuld am nächsten sei. Darauf saß ein Affe als Richter zwischen jenen. Als jeder von beiden seinen vorgetragen hatte, habe der Affe, wie man sagt, das Urteil gesprochen: „Du scheinst nicht das verloren zu haben, was du erstrebst; ich glaube, dass du gestohlen hast, was du schön verneinst.“
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