Latein
Caelo supinas si tuleris manus
nascente luna, rustica Phidyle,
si ture placaris et horna
fruge Lares auidaque porca
nec pestilentem sentiet Africum 5
fecunda uitis nec sterilem seges
robiginem aut dulces alumni
pomifero graue tempus anno.
Nam quae niuali pascitur Algido
deuota quercus inter et ilices 10
aut crescit Albanis in herbis
uictima, pontificum securis
ceruice tinguet; te nihil attinet
temptare multa caede bidentium
paruos coronantem marino 15
rore deos fragilique myrto.
Inmunis aram si tetigit manus,
non sumptuosa blandior hostia
molliuit auersos Penatis
farre pio et saliente mica. 20
|
Übersetzung
Wenn du beim Aufgang des Mondes die nach oben gekehrten Hände zum Himmel erhebst, Bäuerin Phidyle, wenn du mit Weihrauch, mit diesjähriger Frucht und mit einem gierigen Ferkel die Hausgötter beschwichtigst,
dann wird dein üppiger Weinstock den schädlichen Südwestwind nicht spüren, dein Saatfeld nicht den dörrenden Getreidebrand und das süße Jungvieh nicht die harte Jahreszeit im obstreichen Jahr.
Denn was auf dem schneebedeckten Algidus zwischen Eichen und Steineichen weidet, als Opfer geweiht, oder auf Albanerweide aufwächst, wird das Beil der Priester
mit dem Nacken färben; es kommt nicht darauf an, dass du durch viel Blut der Lämmer die kleinen Götter zu gewinnen suchst, wenn du sie mit Rosmarin und zarter Myrte umkränzt.
Wenn die nichts beitragende Hand den Altar berührt hat, dann erweichte kein aufwendiges Opfer die abgeneigten Penaten schmeichelnder als frommes Mehl und Opfersalz, das in die Höhe springt.
|