Latein
Extremum Tanain si biberes, Lyce,
saeuo nupta uiro, me tamen asperas
porrectum ante foris obicere incolis
plorares Aquilonibus.
Audis quo strepitu ianua, quo nemus 5
inter pulchra satum tecta remugiat
uentis, et positas ut glaciet niues
puro numine Iuppiter?
Ingratam Veneri pone superbiam,
ne currente retro funis eat rota: 10
non te Penelopen difficilem procis
Tyrrhenus genuit parens.
O quamuis neque te munera nec preces
nec tinctus uiola pallor amantium
nec uir Pieria paelice saucius 15
curuat, supplicibus tuis
parcas, nec rigida mollior aesculo
nec Mauris animum mitior anguibus:
non hoc semper erit liminis aut aquae
caelestis patiens latus. 20
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Übersetzung
Wenn du, Lyce, den weit entfernten Don bewohnt hast, verheiratet mit einem strengen Mann, hast du mich bestimmt beweint, als ich ausgestreckt vor der rauen Tür war, den heimischen Nordwinden preisgegeben.
Hörst du, wie die Tür durch das Getöse dröhnt, wie die Saat des Windes zwischen den schönen Dächern dröhnt, und dass Jupiter den gefallenen Schnee durch reine göttliche Macht zu Eis verwandelt.
Lege den bei Venus unbeliebten Stolz ab, damit das Seil sich nicht löst, während das Rad zurückläuft: Eine etruskische Mutter gebar dich, und du bist keine Penelope, spröde gegenüber den Freiern.
O wenn dich auch nicht Geschenke, nicht Bitten, nicht die mit Veilchenfarbe gefärbte Blässe der Liebenden und nicht der aufgrund einer thrakischen Geliebten liebeskranke Mann kümmert, mögest du doch deine dich Anflehenden schonen;
du bist weder weicher als eine harte Wintereiche noch sanfter hinsichtlich des Geistes als maurische Schlangen: Dieser Körper wird nicht ewig die Schwelle und das Wasser vom Himmel ertragen.
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