Latein
Nondum subacta ferre iugum ualet
ceruice, nondum munia comparis
aequare nec tauri ruentis
in uenerem tolerare pondus.
Circa uirentis est animus tuae 5
campos iuuencae, nunc fluuiis grauem
solantis aestum, nunc in udo
ludere cum uitulis salicto
praegestientis. Tolle cupidinem
immitis uuae: iam tibi liuidos 10
distinguet autumnus racemos
purpureo uarius colore;
iam te sequetur; currit enim ferox
aetas et illi quos tibi dempserit
adponet annos; iam proterua
fronte petet Lalage maritum, 15
dilecta, quantum non Pholoe fugax,
non Chloris albo sic umero nitens
ut pura nocturno renidet
luna mari Cnidiusue Gyges, 20
quem si puellarum insereres choro,
mire sagacis falleret hospites
discrimen obscurum solutis
crinibus ambigu
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Übersetzung
Noch vermag sie nicht mit gebeugten Nacken das Joch zu tragen, noch nicht die Dienste des Mitgespanns gleichzumachen noch das Gewicht des sich in Liebeslust stürzenden Stieres auszuhalten.
Deinem Kalb steht der Sinn nach grünen Wiesen, bald in Flüssen die schwere Hitze zu lindern, bald im feuchten Weidengebüsch mit sich sehr freuenden Kälbern zu spielen.
Hebe das Verlangen nach der unreifen Traube auf: Bald wird der unstete Herbst dir bläuliche Weintrauben mit purpurner Farbe verzieren;
Bald wird sie dir folgen; denn die Zeit eilt wild dahin und sie wird jener an Jahren hinzufügen, die sie dir wegnimmt; bald wird Lalage mit kecker Stirn einen Gatten erstreben,
geliebt, wie die spröde Pholoe nicht, wie Chloris nicht, die durch ihre so helle Schulter strahlt, wie der klare Mond im nächtlichen Meer glänzt, oder der Knidier Gyges.
Wenn du ihn einer Schar Mädchen hinzufügen würdest, würde der aufgrund der gelösten Haare und dem zweideutigem Antlitz undeutliche Unterschied wunderlich scharfsinnige Fremde täuschen.
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