Latein
Nolis longa ferae bella Numantiae,
nec durum Hannibalem nec Siculum mare
Poeno purpureum sanguine mollibus
aptari citharae modis,
nec saeuos Lapithas et nimium mero 5
Hylaeum domitosque Herculea manu
Telluris iuuenes, unde periculum
fulgens contremuit domus
Saturni ueteris; tuque pedestribus
dices historiis proelia Caesaris, 10
Maecenas, melius ductaque per uias
regum colla minacium.
Me dulcis dominae Musa Licymniae
cantus, me uoluit dicere lucidum
fulgentis oculos et bene mutuis 15
fidum pectus amoribus;
quam nec ferre pedem dedecuit choris
nec certare ioco nec dare bracchia
ludentem nitidis uirginibus sacro
Dianae celebris die. 20
Num tu quae tenuit diues Achaemenes
aut pinguis Phrygiae Mygdonias opes
permutare uelis crine Licymniae,
plenas aut Arabum domos
cum flagrantia detorquet ad oscula 25
ceruicem aut facili saeuitia negat
quae poscente magis gaudeat eripi,
interdum rapere occupet?
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Übersetzung
Du mögest nicht wollen, dass mit sanften Weisen der Laute über die langen Kriege des wilden Numantias gesungen wird noch über den erbitterten Hannibal noch über das sizilische Meer, rot vom punischen Blut,
noch über die wilden Laphiten oder über Hylaeus, allzu voll vom Wein, oder über die junge Schar des Tellus, die durch die Hand des Herkules bezwungen wurden, und vor dessen Gefahr das glänzende Haus des alten Saturn erbebte;
du, Maecenas, wirst in prosaischen Geschichtswerken besser über die Kämpfe Caesars sprechen und über die auf Straßen geführten Hälse trotziger Könige.
Die Muse wollte, dass ich über den Gesang der süßen Herrin Licymnia rede, über ihren Glanz und ihre strahlenden Augen und über ihr treues Herz mit überaus wechselseitiger Liebe;
wie sie weder, ohne dass es sich ziemte, den Fuß setzte, im Scherz wetteiferte oder ihre Arme reichte, tanzend mit schönen Jungfrauen, am heiligen Tag des Dianafestes.
Willst du etwa das, was der reiche Achaemenes besaß oder den mygdonischen Reichtum des fruchtbaren Phrygiens oder die reiche Heimat der Araber für ein Haar Licymnias tauschen,
wenn sie den Nacken zu feurigen Küssen neigt oder in gefälliger Strenge Küsse verneint, bei denen sie sich mehr als der Fordernde darüber freut, dass sie geraubt werden und die sie bisweilen beansprucht zu rauben?
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