Latein
Quid bellicosus Cantaber et Scythes,
Hirpine Quincti, cogitet Hadria
diuisus obiecto, remittas
quaerere nec trepides in usum
poscentis aeui pauca: fugit retro 5
leuis iuuentas et decor, arida
pellente lasciuos amores
canitie facilemque somnum.
Non semper idem floribus est honor
uernis neque uno luna rubens nitet 10
uoltu: quid aeternis minorem
consiliis animum fatigas?
Cur non sub alta uel platano uel hac
pinu iacentes sic temere et rosa
canos odorati capillos, 15
dum licet, Assyriaque nardo
potamus uncti? dissipat Euhius
curas edacis. Quis puer ocius
restinguet ardentis Falerni
pocula praetereunte lympha? 20
Quis deuium scortum eliciet domo
Lyden? Eburna dic, age, cum lyra
maturet, in comptum Lacaenae
more comas religata nodum.
|
Übersetzung
Du sollst es unterlassen zu fragen, Hirpinus Quinctius, was der kriegerische Kantabrer, was der Skythe, getrennt von der vorgelagerten Adria, denken mag und du sollst dich auch nicht
um den Bedarf des Lebens, das Weniges fordert, ängstigen: Zurück flieht die glatte Jugend und der Liebreiz und das trockene Greisenalter vertreibt die ausgelassenen Liebschaften und den leichten Schlaf.
Nicht immer gibt es durch Blumen dieselbe Pracht des Frühlings und der rötliche Mond strahlt nicht mit einem einzigen Gesicht: Was erschöpfst du mit beständigen Plänen den schwächeren Geist?
Warum liegen wir nicht einfach so ohne Grund unter der hohen Platane oder unter dieser Pinie, die grauen Haare nach Rose duftend, und zechen, mit syrischer Narde gesalbt, solange es vergönnt ist?
Bacchus zerstreut nagende Sorgen. Welcher Junge wird sogleich die Becher des glühenden Falerners im vorbeifließenden Wasser kühlen?
Wer wird die einsam wohnenden Dirne Lyde von ihrem Haus herbeirufen? Sag, wohlan, sie soll sich mit ihrer Lyra aus Elfenbein beeilen, die Haare nach dem Brauch einer Spartanerin zu einem gefälligen Knoten geknüpft.
|