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deutsche Übersetzungen zu lateinischen Texten
Autoren

Horaz


Oden 1,28


Latein


Te maris et terrae numeroque carentis harenae
     mensorem cohibent, Archyta,
pulueris exigui prope latum parua Matinum
     munera nec quicquam tibi prodest
aerias temptasse domos animoque rotundum               5
     percurrisse polum morituro.
Occidit et Pelopis genitor, conuiua deorum,
     Tithonusque remotus in auras
et Iouis arcanis Minos admissus habentque
      Tartara Panthoiden iterum Orco               10
demissum, quamuis clipeo Troiana refixo
     tempora testatus nihil ultra
neruos atque cutem morti concesserat atrae,
     iudice te non sordidus auctor
naturae uerique. Sed omnis una manet nox               15
     et calcanda semel uia leti.
Dant alios Furiae toruo spectacula Marti,
     exitio est auidum mare nautis;
mixta senum ac iuuenum densentur funera, nullum
      saeua caput Proserpina fugit.               20
Me quoque deuexi rapidus comes Orionis
     Illyricis Notus obruit undis.
At tu, nauta, uagae ne parce malignus harenae
     ossibus et capiti inhumato
particulam dare: sic, quodcumque minabitur Eurus               25
     fluctibus Hesperiis, Venusinae
plectantur siluae te sospite multaque merces,
     unde potest, tibi defluat aequo
ab Ioue Neptunoque sacri custode Tarenti.
      Neglegis inmeritis nocituram
postmodo te natis fraudem committere? Fors et               30
     debita iura uicesque superbae
te maneant ipsum: precibus non linquar inultis
     teque piacula nulla resoluent.
Quamquam festinas, non est mora longa; licebit               35
     iniecto ter puluere curras.

Übersetzung


Archytas, Vermesser des Meeres, des Landes und des Sandes, welcher ohne Zahl ist, dich beschränken in der Nähe des weit ausgedehnten Matinus kleine Gaben des winzigen Staubs, und es nützt dir, nichts, dass du luftigen Hallen erforscht hast und im Geiste das runde Himmelsgewölbe durchlaufen hast, da dir der Tod bevorstand. Es starb auch der Erzeuger des Pelops, Gast derGötter, und der in die Lüfte entrückte Tithon und Minos, dem Zutritt zu den Geheimnissen des Jupiter gewährt worden ist, und im Tartarus ist auch der Sohn des Panthous, der wiederum zum Orkus niedersank, auch wenn er mit herabgenommenem Schild die trojanischen Zeiten bezeugte und dass er dem finsteren Tod nichts außer Sehnen und Haut überlassen hatte, vor deinem Richterstuhl kein verwerflicher Erfinder der Natur und der Wahrheit. Aber dieselbe Nacht erwarte alle und der einmal zu beschreitende Weg des Todes. Furien übergeben dem grimmigen Mars andere als Schauspiele, das gierige Meer ist Verderben für Semänner; die gemischten Begräbnisse der Greise und Jünglinge häufen sich, die strenge Proserpina weicht vor keinem Haupt. Auch mich versenkte der Südwind, der reißende Gefährte des geneigten Orion, in illyrischen Wogen. Du aber, Seemann, unterlasse es böswillig nicht, einen kleinen Teil wehenden Sandes für mein unbestattetes Haupt und Gebein zu spenden: Was auch immer der Ostwind den hesperischen Fluten androhte, so sollen die venusischen Wälder bestraft werden, da du unversehrt bleibst, und viel Gewinn, wie es möglich ist, möge dir vom gerechten Jupiter und Neptun, dem Wächter des heiligen Tarents, zufließen. Du erachtest es als gering, dass du einen einen Betrug zu begehst, der bald danach unschuldigen Kindern schaden wird? Das Schicksal, ein verdientes Gericht und stolze Vergeltung warten gerade auf dich: Mit nicht ungestraften Bitten werde ich verlassen und dich werden keine Sühneopfer erlösen. Obwohl du dich beeilst, gibt es keinen langen Verzug; nach drei Würfen von Staub wird es erlaubt sein und du mögest dahinziehen.

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