Latein
Cum tu, Lydia, Telephi
ceruicem roseam, cerea Telephi
laudas bracchia, uae, meum
feruens difficili bile tumet iecur.
Tunc nec mens mihi nec color
certa sede manet, umor et in genas 5
furtim labitur, arguens
quam lentis penitus macerer ignibus.
Vror, seu tibi candidos
turparunt umeros inmodicae mero 10
rixae, siue puer furens
inpressit memorem dente labris notam.
Non, si me satis audias,
speres perpetuum dulcia barbare
laedentem oscula, quae Venus 15
quinta parte sui nectaris imbuit.
Felices ter et amplius
quos inrupta tenet copula nec malis
diuolsus querimoniis
suprema citius soluet amor die. 20
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Übersetzung
Wenn du, Lydia, den rosigen Nacken des Telephus und seine wachsfarbigen Arme lobst, wehe, dann schwillt meine Leber kochend in schwerem Zorn an. Dann bleibt bei mir weder der Sinn noch die Gesichtsfarbe an fester Stelle und heimlich fließen Tränen auf den Wangen, entlarvend, wie ich durch anhaltende Flammen tief drinnen verzehrt werde. Ich brenne, ob aufgrund des Weines zügellose Streitereien dir die glänzenden Schultern entstellt haben oder ob der schwärmende Junge deinen Lippen mit dem Zahn ein erinnerndes Mal aufdrückte. Du mögest nicht, wenn du mir genügend zuhörst, Treue von dem erhoffen, der süße Küsse, die Venus mit dem fünften Teil ihres Nektars erfüllte, wild entweiht. Dreimal glücklich und mehr sind die, die ein untrennbares Band hält und die nicht durch schlimme Klagen entzweit werden, die die Liebe vielmehr am letzten Tag trennen wird.
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